Ansprechendes Äußeres (dunkle Flasche, elegantes Etikett und moderner Drehverschluss), in goldenen Lettern als Deutscher Qualitätswein ausgewiesen, das alles zu einem ein überaus attraktiven Preis, der Wein musste getestet werden.
GEKAUFT BEI: Aldi-Nord für € 1,79
GERUCH: Fruchtige Noten sind recht diffus ausgeprägt und alle Mitglieder des Verkostungsteams schauten sich fragend an ...
GESCHMACK: Die diffusen fruchtigen Noten setzen sich geschmacklich nicht nur fort, sondern werden um einen weitere Note ergänzt: Firn.
GESAMTEINDRUCK: Ein Wein des Jahrgangs 2015 sollte Ende 2016 (zudem laut der amtlichen Prüfnummer im Jahr 2016 abgefüllt) nicht derart deutlich unangenehmen Firn-Geschmack aufweisen. Ein genauer Blick auf das rückseitige Etikett zeigt, dass der Wein an der Mosel (Cochem) von einem der großen deutschen Produzenten abgefüllt wurde (Andreas Oster Weinkellerei KG). Wenn Wein aus Rheinhessen zunächst an die Mosel gekarrt wird, um dort zusammengekippt und anschließend zum Dumpingpreis angeboten wird, darf man sich nicht wirklich wundern, wenn der Wein kein Trinkvergnügen bereitet.
BEWERTUNG: Mangelhaftes Preis-Genuss-Verhältnis [Note 5]
100 PUNKTE-SYSTEM: 68/100 Punkte
100 PUNKTE-SYSTEM: 68/100 Punkte
BEWERTET: Dezember 2016
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HINTERGRUNDINFO: Der Begriff Firn wird für Weine genutzt, deren Bestandteile (Säure, Alkohol, Farbe, etc.) sich durch Oxidationsvorgänge - nach der Abfüllung in die Flasche - verändern; dies hat verständlicherweise Auswirkungen auf den Geruch und den Geschmack. Diese Oxidationsvorgänge können zudem zu Trübungen und Farbveränderungen führen. Insbesondere bei Weißweinen lässt sich dieser Geruch und eigentümlich bittere Beigeschmack feststellen, in aller Regel bei Weinen die zu lange oder falsch gelagert wurden. Der Begriff geht auf das althochdeutsche Wort firni (alt oder vorjährig) zurück. Bei preiswerten und schnell zu trinkenden Weinen (sprich Weine oder langes Alterungspotenzial) steht Firn dem frischen und fruchtigen Trinkgenuss entgegen und wird somit als Fehler bestrachet.
Manche Weinkenner lieben diesen Beigeschmack, wenn dieses besondere Alterungsbukett bei ansonsten fehlerfreien Weinen, häufig wird in diesem Zusammenhang der Begriff Edelfirn genutzt.