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Tipps für den Weinkauf im Supermarkt

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Weinkauf im Supermarkt ist keine Schande ;)

Rund 75% aller deutschen Weinfreunde kaufen Wein im Supermarkt oder im Discounter. Da könnte man annehmen, dass bezüglich des sicheren Weinkaufs keine Fragen offen sind. Dennoch erreichen mich immer wieder Fragen nach Tipps für den sicheren Weinkauf im Supermarkt. Daher habe ich Dir die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Tipps für den Weinkauf im Supermarkt

Tipp 1 - Der wichtigste Tipp zuerst (alle anderen Tipps könntest Du Dir danach schenken ...)

Sei mutig beim Weinkauf und finde heraus, welche Weine Dir besonders gut gefallen. Habe Spaß am Entdecken und Probieren. Das macht nicht nur Spaß, sondern erweitert den eigenen geschmacklichen Horizont. Nur Du allein entscheidest, welcher Wein Dir am besten schmeckt! Egal, wie viele Punkte oder tolle Medaillen der Wein erhalten hat. Auch wir bewerten nicht anders - entscheiden ebenso subjektiv, welche Weine uns gefallen und welche weniger.

Tipp 2

Als Faustregel gilt, dass Du Weine, die Du nicht genau kennst, niemals zu alt kaufen solltest. So sollten Weiß- und Roséweine nicht mehr als 1 - 2 Jahre und Rotweine nicht mehr als 1 - 3 Jahre alt sein. Glücklicherweise geben insbesondere die Online-Shops erklärende Hilfen zum Alter der Weine und wie lange sie (wahrscheinlich) mit Genuss getrunken werden können.

Tipp 3

Weine die im Regal eine Staubschicht aufweisen, sind keine besonderen Raritäten, sondern überalterte Ladenhüter: Finger weg!

Tipp 4

Achte beim Etikett stets auf die Herstellerangabe. Gute Winzer haben verständlicherweise ein hohes Interesse daran, dass ihr Name mit der Qualität des Weins in Verbindung gebracht wird. Weine ohne Herstellerangabe sind häufig Massenware oder stammen aus einer Überproduktion. Allerdings ist nicht allgemein gültig, dass Weine ohne konkrete Herstellerangabe minderwertig sind oder Dir schlecht schmecken. Du solltest beim Kauf jedoch eine gesunde Vorsicht walten lassen. 

Tipp 5

Bekannte Markennamen, Namen von Künstlern sowie von großen Weinherstellern sind kein Garant für herausragende Qualität. Nur weil z.B. Saint Emilion Grand Cru auf dem Etikett steht, heißt das noch lange nicht, dass es sich dabei um ein großes Gewächs handelt. Grand Cru ist im Saint Emilion (Bordeaux) nur die Bezeichnung eines Anbaugebiets und kein Klassifizierungsmerkmal!

Tipp 6

Nur weil ein Wein mit Schraubverschluss verkauft wird, ist es keine minderwertige Ware. So ist ein Wein mit einem Naturkorken umgekehrt kein Indiz für Qualität. Es gibt immer mehr Weingüter, die ganz bewusst auf den Drehverschluss als die sicherste und hochwertigste Verschlussform setzen. 

Tipp 7

Der Begriff  "Bio" ist kein Qualitätsmerkmal aus dem sich ableiten lässt, dass ein Wein besonders gut schmeckt. Letztendlich ist es lediglich ein Hinweis auf einen biologischen Anbau der Trauben.

Tipp 8

Wer glaubt, dass die oftmals aufgeklebten Medaillen in Bronze, Silber oder Gold sowie andere Prämierungssiegel für Qualität stehen, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. 
Letztendlich stehen derartige Auszeichnungen dafür, dass der Wein in Tests dem Geschmack der Tester entsprach. Deswegen muss er Dir noch lange nicht schmecken. 
Manche Qualitätsweingüter verzichten bewusst auf derartige Auszeichnungen, da diese in den letzten Jahren allzu inflationär vergeben wurden und die Verkostungsergebnisse allzu häufig alles andere als objektiv und fair zustande kamen oder kommen.

Tipp 9

In nahezu allen Supermärkten (das gilt insbesondere für die Discounter) werden die Weine selten fachgerecht behandelt und gepflegt. Der Handel legt verständlicherweise mehr Wert darauf, die Weine schnell zu verkaufen, als sie ordentlich zu lagern und zu präsentieren.

Gerade bei den Discountern ist oftmals zu beobachten, dass in regelmäßigen Abständen Weine zu besonderen Anlässen verkauft werden. Da diese Weine häufig teurer als die Weine aus dem festen Sortiment sind, gibt es es für sie keine festen Verkaufsplätze. Aufgrund des höheren Verkaufspreises werden manche dieser Weine nicht schnell abverkauft. Daher "wandern" sie gern von einem Regal ins andere oder von einem Verkaufstisch zum anderen. Diese häufige Umplatzierung verdeutlicht, dass mit diesen Weinen nicht fachgerecht umgegangen wird.

Tipp 10

Um die Weine dem Kunden optimal (im Sinne eines schnellen Verkaufs) zu präsentieren, werden Weine direktem Scheinwerferlicht ausgesetzt. Schließlich soll die Ware gut sichtbar ins Auge springen. Dumm nur, dass Weine licht- und temperaturempfindlich sind. Das gilt in erster Linie für Weine, die in klaren und nicht in gefärbten (dunklen) Glasflaschen angeboten werden. Wir Menschen schützen unsere Augen schließlich auch gern mit Sonnenbrillen vor zu viel Licht ...

Tipp 11

Weine die in der Nähe der Kasse auf Sonderflächen zu Sonderpreisen (deutliche Preisreduzierung) angeboten werden, sind selten echte Schnäppchen, sondern eher Ladenhüter. Meist handelt es sich um Weine, die bereits überaltert sind oder sich sehr schlecht verkauften.

Tipp 12

Achte auch bei allen Weinen - egal wie teuer oder günstig sie sind - auf die richtige Trinktemperatur. Bei vielen Weinen aus dem Supermarkt und bei nahezu allen Weinen aus Online-Shops findest Du die passende Temperatur auf dem Rückenetikett.

Als Faustregel gilt: Perl- und Schaumweine schmecken am besten zwischen 6° und 8°C. Trockene Weißweine sollten zwischen 8° und 12°C (je nach Rebsorte und Reife) ins Glas kommen, halbtrockene und süße Weißweine schmecken gut bei bis zu 14°C. Roséweine munden (je nach Rebsorte zwischen 9° und 12°C am besten. Rotweine (je nach Rebsorte und Reife) solltest Du zwischen und 14° und 18°C genießen. Wichtiger als alle Faustregel ist jedoch stets Dein eigener Geschmack. Probieren geht bekanntlich über studieren.


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