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Riesling Steillage feinherb Nahe 2018

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Guter Wein von Rewe? Test und Bewertung.

Auf dem Rückenetikett dieses Weißweins steht: "Sonnenbegünstigte Steillagen prägen diesen eleganten und harmonisch feinherben Riesling von der Nahe. Mit seinem mineralisch ausgewogenem Charakter verweilt er noch lange angenehm am Gaumen. Wir empfehlen diesen besonderen Wein zu: Salat, hellem Fleisch, Fisch oder frischem Spargel." 

Ein feinherber (Erklärung unten) Riesling aus der Steillage von der Nahe, mit den tollen Aussagen des Rückentiketts und einem goldenen Deutschen Weinsiegel auf dem Bauchetikett ... der muss doch gut sein, oder? 

Test und Bewertung deutscher Weißwein von Rewe

ZU BEZIEHEN ÜBER: Rewe für € 3,99

GERUCH: Die erfahreneren Teilnehmer des Verkostungsteams konnten keinerlei Aromen erkennen, die für einen Weißwein aus der Rebsorte Riesling typisch sind. Zusammen mit den gelegentlich Wein konsumierenden Teammitgliedern einigten wir uns darauf, dass wir verhaltene Aromen von Apfel und Zitrusfrüchten wahrnehmen konnten.

GESCHMACK: Den Freunden von nicht trockenen Weinen gefiel die deutlich zu schmeckende Süße, die den Mundraum direkt ausfüllt. Eine gewisse Fruchtigkeit ist dem Wein ebenfalls nicht abzusprechen. Einen harmonisch ausgewogenen Charakter (siehe Text oben) konnten wir jedoch beim besten Willen nicht erkennen. Stattdessen bleibt nach dem etwas längeren Verweilen des Weins im Mundraum eine unangenehme Säure zurück, die den Wein für fast alle Teammitglieder alles andere als angenehm am Gaumen verweilen ließ.

GESAMTEINDRUCK: Mit seiner deutlichen Süße erfüllt der Wein zumindest die Erwartungshaltung von Weinfreunden, die es gern ein wenig süßer mögen. Diese geschmackliche Ausrichtung suggeriert schließlich bereits der Begriff feinherb auf dem Etikett. Typische Rieslingaromen oder gar eine gewisse Eleganz lässt dieser Wein hingegen komplett vermissen.

BEWERTUNG: Ausreichendes Preis-Genuss-Verhältnis [Note 4]

100 PUNKTE-SYSTEM: 79/100 Punkte

BEWERTET: Oktober 2019

FEINHERB: Diese typisch deutsche Bezeichnung (neudeutsch für halbtrocken bis lieblich) soll dem Kunden Auskunft über Geschmack und Aroma geben. So weit die Theorie. In der Praxis ist der Begriff jedoch nicht verlässlich. Denn weinrechtlich ist er nicht geschützt und geht weit über die Grenzwerte für den Zuckergehalt von halbtrockenen (9 bis 18 g/l) Weinen hinaus. Diese Werte beziehen sich auf unvergorenen Zucker (auch als Restzuckergehalt bezeichnet) und stehen in Relation zum Gesamtsäuregehalt Weins. Feinherbe Weine müssen ebenfalls mindestens 9g/l Restzucker und dürfen weniger als 45 g/l Restzuckergehalt haben. Diese breite Bandbreite macht es somit eher schwieriger vom bloßen Begriff auf den Geschmack des Weins zu schließen. Denn im Zusammenspiel mit dem Säuregehalt eines Weins können feinherbe Weine auch ohne Weiteres trocken schmecken. 



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